Welche Rolle spielt die Rechenzentrumssicherheit? (Quelle: Shutterstock / Gorodenkoff)

Rechenzentrumssicherheit (und was Sie darüber wissen müssen)

In einer Welt, die zunehmend von digitalen Daten und Systemen geprägt ist, spielen Cloud-Collaboration-Dienste eine immer wichtigere Rolle. Die digitale Zusammenarbeit, sei es in Unternehmen, Institutionen oder über verschiedene Organisationen hinweg, ist aus dem Alltag der meisten von uns nicht mehr wegzudenken. Aber sie erfordert nicht nur die nahtlose und unkomplizierte Handhabung sensibler Informationen, sondern auch ein Bewusstsein für das passende Sicherheitsniveau, das diese Daten erfordern. Die Auswahl des richtigen Dienstes für die Verarbeitung sensibler Daten geht Hand in Hand mit dessen Sicherheit. Es gilt also nicht nur, einen Anbieter zu finden, der die benötigten Tools anbietet, sondern auch sicherzugehen, dass diese eine solide Sicherheitsinfrastruktur besitzen. Bei der Bewertung derselben sind mehrere Faktoren von Bedeutung – unter anderem die Rechenzentrumssicherheit.

Die Sicherheit eines Rechenzentrums hat direkten Einfluss auf die Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Integrität der dort betriebenen Anwendungen sowie der dort gespeicherten und verarbeiteten Daten. Daher wird die Gewährleistung einer zuverlässigen und umfassenden Rechenzentrumssicherheit zu einer primären Säule in einer digitalen Landschaft, die sich schnell wandelt und ständig neuen Herausforderungen gegenübersteht.

Was genau ist Rechenzentrumssicherheit?

Rechenzentrumssicherheit bezieht sich auf die spezifischen Sicherheitsmaßnahmen und Vorkehrungen, die in Rechenzentren implementiert werden, um die physische Infrastruktur sowie Netzwerke, Daten und Services vor potenziellen Bedrohungen zu schützen. Sie umfasst eine Vielzahl von Strategien, Protokollen und Technologien, die darauf abzielen, die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit der in einem Rechenzentrum gespeicherten oder verarbeiteten Informationen sicherzustellen.

Während die allgemeine IT-Sicherheit ein breites Spektrum von Aspekten wie Netzwerksicherheit, Datenschutz, Zugriffskontrolle und Malware-Schutz abdeckt, konzentriert sich die Rechenzentrumssicherheit spezifisch auf die Sicherung der Rechenzentrumsinfrastruktur und Betriebsprozesse, die für die Speicherung, Verarbeitung und Bereitstellung von Daten und Diensten verantwortlich sind. Das schließt physische Sicherheit, Redundanzsysteme und Notfallwiederherstellungspläne ebenso mit ein wie die Überwachung kritischer Betriebsparameter wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Energieversorgung.

Welche Bedeutung hat Rechenzentrumssicherheit?

Rechenzentren spielen eine zentrale Rolle in der modernen Unternehmenslandschaft, da sie die Schlüsselkomponenten für die Speicherung, Verarbeitung und Bereitstellung von geschäftskritischen Daten und Services beherbergen. Ihre Sicherheit ist von entscheidender Bedeutung, da sie direkt die Integrität, Verfügbarkeit und Vertraulichkeit dieser Dienste beeinflusst.

Die Rechenzentrumssicherheit trägt dazu bei, das Vertrauen von Kunden zu stärken. (Quelle: Shutterstock / Gorodenkoff)

Somit trägt die Rechenzentrumssicherheit maßgeblich dazu bei, das Vertrauen von Kunden, Partnern und anderen Stakeholdern in einen Serviceprovider zu stärken. Die Gewissheit, dass sensible Daten sicher aufbewahrt und vor potenziellen Bedrohungen geschützt sind, ist für Unternehmen äußerst wichtig, um das Risiko von Datenverlusten oder Betriebsunterbrechungen zu minimieren.

Zusätzlich ist die Sicherheit des Rechenzentrums entscheidend für die Gewährleistung der Compliance mit Vorschriften und Gesetzen. Organisationen müssen dafür sorgen, dass ihre Rechenzentren den geltenden Datenschutz- und Sicherheitsstandards entsprechen, seien es die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), das Bundesdatenschutzgesetz oder andere, branchenspezifische Regularien wie beispielsweise die zweite Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 oder das IT-Sicherheitsgesetz (IT-SiG).

Die Bedeutung der Rechenzentrumssicherheit erstreckt sich also weit über die bloße Verwahrung von Daten hinaus: Sie beeinflusst maßgeblich die Wettbewerbsfähigkeit, das Kundenverhältnis und die operative Stabilität von Unternehmen. Daher ist eine robuste Sicherheitsstrategie innerhalb der Rechenzentrumsinfrastruktur unerlässlich, um den kontinuierlichen Schutz und die Integrität unternehmenskritischer Daten und Dienste zu gewährleisten.

Welche Gefahren, Risiken und Schwachstellen gibt es?

Rechenzentren sind anfällig für eine Vielzahl von Bedrohungen, die sowohl physischer als auch virtueller Natur sein können.

Physische Bedrohungen:

  • Unautorisierter Zutritt zu den Räumlichkeiten oder Serverräumen
  • Diebstahl von Hardware oder Datenträgern
  • Naturkatastrophen wie Brände, Überschwemmungen oder Erdbeben

Cyber-basierte Bedrohungen:

  • DDoS-Angriffe, die die Verfügbarkeit von Services beeinträchtigen
  • Malware-Infektionen, die Daten oder Systeme beschädigen können
  • Phishing-Angriffe, die darauf abzielen, Zugangsdaten oder sensible Informationen zu erlangen
  • Gezielte Hacking-Versuche, mit denen der Zugriff auf kritische Systeme erreicht werden soll

Sicherheitsverletzungen und Datenlecks:

  • Unbefugter Datenzugriff durch unzureichende Sicherheitsvorkehrungen
  • Datenverluste aufgrund von Hardware-Ausfällen oder -Fehlern
  • Sicherheitslücken durch menschliche Fehler oder Insider-Bedrohungen

Die Auswirkungen dieser Sicherheitsverletzungen können verheerend sein – von finanziellen Verlusten über Reputationsrisiken bis hin zu Betriebsunterbrechungen, die das gesamte Unternehmen beeinträchtigen. Und das gilt nicht nur für die Betreiber des betroffenen Rechenzentrums, sondern ebenso für die Anbieter der dort gehosteten Dienste und deren Kunden. Doch die Rechenzentrumssicherheit spielt nicht nur dann eine entscheidende Rolle, wenn Unternehmen eigene Anwendungen in einem Rechenzentrum betreiben wollen, sondern auch bei der Wahl von Cloud-Collaboration- oder Datenraum-Diensten. Insbesondere folgende Fragen sollte ein Unternehmen sich stellen, bevor es sich für einen Dienstleister entscheidet: Macht der Serviceanbieter Angaben zum genutzten Rechenzentrum? Welche Maßnahmen sollen die Sicherheit des Rechenzentrums gewährleisten? Und: Betreibt der Serviceprovider Housing oder Hosting? Wer diese Fragen bereits vor einem Vertragsabschluss klärt, erlebt später kein böses Erwachen.

Housing vs. Hosting

Beim Betrieb eines Dienstes in einem Rechenzentrum ist grundsätzlich zwischen Hosting und Housing zu unterscheiden:

Hosting:
Beim Hosting mietet ein Kunde (oder Serviceprovider) Serverressourcen vom Betreiber des Rechenzentrums, der die gesamte Infrastruktur verwaltet. Der Kunde betreibt seine Dienste und Anwendungen auf den Servern des Rechenzentrumsbetreibers, der wiederum die spezifische Serverhardware und das Netzwerk verwaltet. Bei diesem Ansatz ist ein Server nicht einem einzelnen Kunden vorbehalten.

Housing:

Im Gegensatz dazu bezieht sich Housing auf die Bereitstellung physischer Ressourcen, wie z. B. Server, Netzwerk und Infrastruktur, ohne dass der Rechenzentrumsbetreiber für die Verwaltung der Software zuständig ist. Der Kunde nutzt und verwaltet außerdem seine eigene Hardware in den Räumlichkeiten des Rechenzentrums. Dies bedeutet, dass sich auf den Servern ausschließlich die Anwendungen dieses einen Kunden befinden.

Der Hauptvorteil, wenn auf einem Server nur ein einziger Dienst ausgeführt wird, liegt in der Isolation und der Kontrolle über Ressourcen. Ein dedizierter Server für einen Dienst bedeutet:

Verbesserte Sicherheit: Die Isolation der Anwendungen voneinander bedeutet, dass potenzielle Sicherheitsrisiken oder Probleme in einem Dienst weniger wahrscheinlich auf andere übergreifen können. Dies erhöht die Sicherheit insgesamt. Auch das Ausführen von Malware oder das Ausnutzen von Prozessor-Sicherheitslücken ist durch diesen Ansatz nicht möglich.

Bessere Performance/Vermeidung von Ressourcenkonflikten: Der Dienst hat uneingeschränkten Zugriff auf die gesamten Ressourcen des Servers. Dies verbessert die Leistung im Vergleich zu einer Situation, in der mehrere Services um dieselben Ressourcen konkurrieren.

Einfachere Verwaltung und Wartung: Es ist einfacher, einen einzelnen Dienst auf einem dedizierten Server zu verwalten, zu warten und aktuell zu halten, da keine Konflikte mit anderen Services auftreten und die Anpassung an spezifische Anforderungen dieses einen Dienstes leichter ist.

Insgesamt bietet ein dedizierter Server für ausschließlich einen einzelnen Dienst mehr Sicherheit, eine höhere Leistung und bessere Kontrolle über die Infrastruktur im Vergleich zu einem gemeinsam genutzten Server, auf dem mehrere Services unterschiedlicher Anbieter ausgeführt werden.

Welche Maßnahmen zur Rechenzentrumssicherheit gibt es?

Eine robuste Rechenzentrumssicherheit erfordert zahlreiche Maßnahmen. (Quelle: Shutterstock / Fractal Pictures)

Eine robuste Rechenzentrumssicherheit erfordert ein Zusammenspiel verschiedener Vorkehrungen, die es gestatten, die genannten potenziellen Gefahren zu mindern und ausreichenden Schutz für kritische Daten und Dienste zu gewährleisten. Die Implementierung dieser Maßnahmen ist von entscheidender Bedeutung, um die Integrität, Vertraulichkeit und Verfügbarkeit von Services und Informationen in einem Rechenzentrum sicherzustellen.

  • Gebäudesicherheit und Zutrittskontrolle: Physische Sicherheitsmaßnahmen wie Zugangskontrollen, Perimeterschutz, Überwachungskameras, biometrische Authentifizierung und Sicherheitspersonal sorgen dafür, dass nur autorisierte Personen Zugang zu den Räumlichkeiten und Serverräumen erhalten und verhindern gewaltsames Eindringen.
  • Geographische Sicherheit: Ein strategisch günstiger Standort kann das Risiko von Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Erdbeben oder Stürmen minimieren. Zudem können geografisch isolierte oder abgeschirmte Standorte potenzielle Bedrohungen wie physische Angriffe oder unbefugten Zugriff reduzieren.
  • Brandschutz: Vorkehrungen wie Frühwarn- und Löschsysteme, Brandabschottungen und Notfallpläne sind essenziell, um im Falle eines Brandes für die Sicherheit von Rechenzentren zu sorgen und Datenverluste zu minimieren.
  • Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV): USV-Systeme, redundante Stromversorgung und Generatoren stellen sicher, dass ein Rechenzentrum auch bei Stromausfällen kontinuierlich mit Energie versorgt wird, sodass sich Betriebsunterbrechungen vermeiden lassen.
  • Klimatisierung (Kühlung und Luftfeuchtigkeit): Die Aufrechterhaltung optimaler Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsbedingungen ist entscheidend, um eine angemessene Funktion der Hardware zu gewährleisten und Ausfälle durch Überhitzung zu verhindern.
  • Netzwerkanbindung: Redundante Netzwerkanbindungen und Hochverfügbarkeit sorgen für eine kontinuierliche Konnektivität und verringern das Risiko von Ausfällen oder Unterbrechungen.
  • Skalierbarkeit: Die Fähigkeit des Rechenzentrums, sich an wachsende Anforderungen anzupassen, ist essenziell für den reibungslosen Betrieb und die Flexibilität der Infrastruktur.
  • Energieeffizienz: Effiziente Energienutzung senkt die Betriebskosten und unterstützt zugleich nachhaltige Praktiken im Rechenzentrum.
  • Störungsmanagement: Die Implementierung von Notfallplänen und Wiederherstellungsprozessen minimiert Ausfallzeiten und erlaubt die rasche Wiederaufnahme des Betriebs nach Störungen oder Katastrophen.
  • Unabhängige Zertifizierungen: Die Erfüllung von branchenspezifischen Standards (z. B. C5, die ISO/IEC-27000-Reihe etc.), nachgewiesen durch unabhängige Zertifizierungen, schafft ein hohes Sicherheitsniveau und ist entscheidend für das Vertrauen der Kunden in die Rechenzentrumsinfrastruktur.

Fazit: Ein Dienst ist nur so sicher, wie das Rechenzentrum, in dem er betrieben wird

Die Rechenzentrumssicherheit ist das Fundament, auf dem der Schutz sensibler Daten und die Kontinuität geschäftskritischer Dienste ruhen. Sie bildet das Rückgrat für die digitale Infrastruktur von Unternehmen und Institutionen, indem sie eine sichere Umgebung für die Speicherung, Verarbeitung und Bereitstellung von Informationen und Anwendungen gewährleistet.

Die Sicherheit eines Rechenzentrums ist daher auch von strategischer Bedeutung für den geschäftlichen Erfolg eines Unternehmens: Die Effektivität von virtuellen Datenräumen, Diensten für digitale Zusammenarbeit und anderen IT-Services hängt maßgeblich von der Sicherheit des Rechenzentrums ab, in dem sie betrieben werden.

Die kontinuierliche Entwicklung von Technologien und der digitale Fortschritt bringen jedoch auch neue Herausforderungen hinsichtlich der Rechenzentrumssicherheit mit sich. Die steigende Komplexität von Bedrohungen erfordert eine ständige Anpassung und Verbesserung von Sicherheitsmaßnahmen. Ein proaktiver Ansatz, der sich den sich wandelnden Bedrohungslandschaften anpasst, ist also entscheidend, damit auch zukünftig für Sicherheit und Integrität von Rechenzentren und den darauf basierenden Diensten gesorgt ist.

Drei Säulen der Sicherheit

Rechenzentrumssicherheit ist natürlich nur einer von mehreren Aspekten, die bei der Wahl eines Cloud-Anbieters eine wichtige Rolle spielen. Bei idgard basiert das Sicherheitsversprechen auf drei tragenden Säulen, die für höchste Datensicherheit und Datenschutz sorgen:

1. Sealed-Cloud-Technologie
Unsere patentierte Sealed-Cloud-Technologie ist das Herzstück von idgard. Sie schließt jeden unbefugten Zugriff auf Daten und Verbindungsinformationen mithilfe technischer Maßnahmen nachweislich aus. Durch einen Confidential-Computing-Ansatz bleiben die Daten unserer Kunden selbst für uns zu jedem Zeitpunkt unzugänglich – gleichzeitig kann eine sichere Datenverarbeitung in idgard realisiert werden. 

2. Unabhängige Zertifizierung
Bereits 2016 wurde idgard vom TÜViT (TÜV Nord) in der höchsten TCDP-Schutzklasse für Cloud-Dienste zertifiziert. Das Trusted-Cloud-Datenschutz-Profil (TCDP) basiert auf der ISO-Norm 27018:2014 und stellt sicher, dass idgard den datenschutzrechtlichen Anforderungen der DSGVO und des BDSG-neu entspricht.  

3. Hochsicherheitsrechenzentren  
Unsere Rechenzentren, ausgestattet mit modernster Sicherheitstechnologie, unterstreichen unsere Verpflichtung zum physischen Schutz Ihrer Daten. Sie sind mehrfach ausgezeichnet und zertifiziert und darauf ausgelegt, auch den höchsten regulatorischen Ansprüchen unserer Kunden zu genügen. Wir betreiben eigene Server in den Rechenzentren, die ausschließlich idgard vorbehalten sind und keine weiteren Dienste oder Services anderer Anbieter beherbergen (Housing statt Hosting).

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